lehnen Emil Rathenau und Werner von Siemens gleichermaßen ab. Berlin wünscht eine flächendeckende Stromversorgung der Stadt. Der Ausbau des Stromnetzes ist jedoch kostenaufwendig. Über eine Kapitalerhöhung der Deutschen Edison Gesellschaft sollen finanzielle Mittel gewonnen und in die Städtischen Elektrizitätswerke fließen. Das Unternehmen entwickelt sich im weiteren Verlauf zunehmend profitabler.
1915 muss schließlich aber doch „verstadtlicht“, d. h. kommunalisiert werden. Von der Weltwirtschaftskrise gestrauchelt sieht sich die Stadt Berlin 1931 gezwungen, das hochprofitable Energieversorgungsunternehmen, die Berliner Städtische Elektrizitätswerke Akt.-Ges., zu verkaufen. 1934 fusionieren die Berliner Kraft- und Licht-Aktiengesellschaft (Bekula) und die Bewag zur Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft.
Mit der Teilung der Stadt Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg muss Westberlin als „Strominsel“ autark werden. Seitdem unterhält die Bewag das Stromnetz. Nach der Wiedervereinigung bleibt es vorerst in den Händen der Bewag. In den Jahren ab 1993 wird es jedoch vollständig privatisiert.
Zwanzig Jahre später ringen Stadt, Energieversorger und Betreibergesellschaften wieder um das Stromnetz. Der Berliner Senat strebt die Rekommunalisierung an. 2013 stimmt die Berliner Bevölkerung über einen Volksentscheid zur Überführung des Berliner Stromnetzes in kommunalen Besitz ab. Der Volksentscheid verfehlt jedoch das erforderliche Quorum, wenn auch nur knapp.
2021 verständigen sich der Stromnetzeigentümer Vattenfall und der Berliner Senat auf einen Rückkauf. Das Berliner Stromnetz wird wieder verstaatlicht bzw. „verstadtlicht“.