45 Jahre zuvor begann Emil Rathenau, seine Visionen von der elektrischen Straßenbeleuchtung zu verwirklichen. 1882 setzte er auf Edisons verbesserte Glühbirne und sicherte sich dessen Patente. Jetzt, 1919, zählt die Glühlampenherstellung zu den am schnellsten wachsenden Zweigen der Elektroindustrie.
Nördlich der von Peter Behrens geplanten AEG-Turbinenfabrik in der Huttenstraße 12-19 in Berlin-Moabit, deren seitliche Fassadenfront mehr als 123 m und nach Erweiterungen sogar mehr als 200 m entlang der Berlichingenstraße Richtung Sickingenstraße verläuft, wird in den Jahren zwischen 1904 und 1912 die AEG-Glühlampenfabrik errichtet. Gestaltet von Johannes Kraaz und konstruiert von Viktor Kühn und Gustav Teske entsteht auf diesem Areal in der Berlichingenstraße 25 und Sickingenstraße 70-71 ein Gebäudekomplex, in dem die AEG zunächst Glühlampen fertigt, bis das Werk 1919 in der Osram GmbH aufgeht. 1939 übernimmt jedoch Telefunken das Fabrikgebäude und produziert hier Elektronenröhren und andere elektrotechnische Geräte. Von 1952 bis 1960 ist dieser Standort zugleich Firmensitz der Telefunken GmbH, bis AEG für ihre Tochtergesellschaft den neuen Firmensitz in dem Telefunken-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz schafft. Auch die AEG Kondensatoren und Wandler GmbH hat in der Sickingenstraße ihren Sitz.