Die Ausbaupläne für das Kraftwerk Rummelsburg gehen auf den Architekten Hans Heinrich Müller zurück. Müller ist zugleich Leiter der Bewag-Bauabteilung. Mit der Bauausführung wird die AEG beauftragt. Architekt des 600 m entfernten Kraftwerks Klingenberg ist Waltar Klingenberg, der Bruder von Georg Klingenberg. Mit seiner roten Klinkerfassade wird das neue Kraftwerk in Berlin-Lichtenberg – im Ortsteil Rummelsburg – direkt an der Spree errichtet. 

Als Elektroingenieur hat Georg Klingenberg das richtige Händchen für das Konzipieren ausgefeilter Kraftwerksbauten. In seinem jüngeren Bruder Waltar Klingenberg findet er den kongenialen Architekten, der seine Konzeptionen architektonisch umsetzt. Das Kraftwerk Golpa-Zschornewitz, das Gleichrichterwerk Charlottenburg („Umspannwerk Zille“) oder das hier abgebildete Kraftwerk Klingenberg gehen wie mehrere andere Kraftwerke und Kraftwerkserweiterungen (wie beispielsweise das für das Kraftwerk Moabit gebaute Umspannwerk) auf das Architektenbüro von Waltar Klingenberg und Werner Issel zurück.

Georg Klingenberg verkörpert den vielfach hochgelobten deutschen Erfindergeist. Er entwickelt für die AEG-Tochter NAG (Neue Automobil-Gesellschaft AG) ein fortschrittliches Auto mit Einzylinder-Viertaktmotor und forscht an der Technischen Hochschule (heute Technische Universität Berlin), er tüftelt an Generatoren und Turbinen und konzipiert Kraftwerke. Seit 1910 gehört er dem Vorstand der AEG an. Schon früh wird in ihm der Nachfolger von Walther Rathenau gesehen.

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